Telegraphenamt
Berlin, Deutschland | 2022
Das historische, ehemalige Haupttelegraphenamt an der Monbijoustraße in Berlin-Mitte gehört zu den bedeutendsten noch erhaltenen Baudenkmälern der Jahrhundertwende. Es wurde im Jahr 1916 als aufwändigster Postbau Deutschlands eröffnet. Das Gebäude wurde damals mit modernster Technik versehen und diente in den ersten Jahren als Entwicklungszentrum für den deutschen Funkverkehr. Nun hat im historischen Neobarockbau das Hotel Telegraphenamt Einzug gehalten.
Für die Einrichtung des Hotels hat Dreimeta bauzeitliche Gestaltungselemente des Kunsthandwerks aus dem beginnenden 20.Jahrhundert neu interpretiert. Eine unbeschwerte, eklektische Mischung einer Vielzahl von Stilelementen aus Art Déco, Bauhaus und Jugendstil. Der Einrichtungsstil ist somit, obwohl er auch bestimmten gemeinsamen Prinzipien basiert, kein klar definierter Stil im eigentlichen Sinne, sondern bezieht sich auf eine ganze Epoche wodurch das Interieur wie eine „gewachsene“ Strukur wirkt.
Das Hotel verfügt über rund 100 Zimmer und Suiten. Die Lobby und die Eingangshalle bieten einladende Sitzgelegenheiten, eine Sushi-Bar und faszinierende Einblicke in die visuell auffällige Bar und das Restaurant dahinter. Das Restaurant "Root" befindet sich in einem der beiden ehemaligen Innenhöfe. Es wurde mit einer aufwändigen Glaskonstruktion überdacht und auf mehreren unterschiedlichen Ebenen angelegt. Diese gehen ineinander über und differenzieren sich durch verschiedene Belagswechsel am Boden, sowie durch unterschiedliche Möblierung. So entstehen trotz der enormen Größe und imposanten Raumhöhe unter dem Glasdach verschiedene Bereiche. Alles folgt dem Gestaltungsmotiv einer Orangerie, was durch die üppige Bepflanzung unterstrichen wird. Über den Gästen schweben, von einer Künstlerin gestaltete Glasleuchten und erwecken die Illusion eines nächtlichen Sternenhimmels, der unter dem Glasdach erstrahlt.
Ein besonderes und augenscheinliches Merkmal in den öffentlichen Bereichen des Hotels ist die Integration der aufwändig sanierten historischen Rohrpostanlage, einem technischen Denkmal, welches noch bis zum Jahre 1977 in der DDR genutzt wurde. In der Blütezeit hatte sie eine Gesamtlänge von fast 400km.
Bei der Gestaltung der Zimmer wurde auf vordergründiges Dekor wie bspw. gemusterte Tapeten oder Stoffe bewusst verzichtet, die hohen Qualitäten und die gleichzeitig technisch aufwändige Verarbeitung der Materialien und Oberflächen erschließen sich in der Haptik und in der „Benutzung“, wobei durchdachte gestalterische Detaillösungen überzeugen. Durch die Freilegung der ursprünglichen Backsteinwände und Tonnengewölbe ist es gelungen, den historischen Charakter des Gebäudes mit der anspruchsvollen Neugestaltung der Räume zu verbinden.
KünstlerInnen aus Paris, Lissabon, Porto, London und Japan sorgen für kontrastreiche Perspektiven: sie verbinden das Geschichtsträchtige mit dem Kontemporären. Die Kunst im Telegraphenamt ist somit wesentlicher Bestandteil des Gesamtkonzepts.
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Berlin, Germany | 2022
The historic, former main telegraph station on the Monbijoustraße in Berlin-Mitte is one of the most important architectural monuments of the past century. It first opened its doors in 1916 and was, at the time, the most complex postal building in Germany. It was equipped with state-of-the-art technology and served as a development center for German radio communications in the first half of the 20th century. Now, the Hotel Telegraphenamt has moved into the listed neo-baroque building.
For the interior design of the hotel, which features approx. 100 rooms and suites, Dreimeta reinterpreted design elements from the arts and crafts movement of the early 20th century. The result is a light-hearted, eclectic mix of stylistic elements that includes influences from Art Déco, Bauhaus and Art Nouveau. The style of the interior encompasses an entire era, connected by a basis of common design principles.
The public areas include the lobby, bar, restaurant, member’s club and – opening in 2023 – a fitness and wellness area. A unique feature found throughout the public areas of the hotel is the integration of the meticulously renovated historical pneumatic tube system, which was used in the GDR until 1977. Now, a selection of components from the system have been integrated throughout the hotel to pay homage to the buildings’ fascinating origins.
Artists from Paris, Lisbon, Porto, London and Japan provide contrasting perspectives throughout the hotel: they combine the historical with the contemporary. The art in the Telegraphenamt is an essential part of the overall concept.